Meine Windhunde ... und ich

Die Saluki-Züchterin Shera Chuat

So kenne ich Shera Chuat: mit einem Rudel Saluki unterwegs - Foto: Shera Chuat

Die Saluki-Züchterin Shera Chuat lernte ich vor vielen Jahren auf einer grossen Hundeausstellung in Dortmund kennen. Allerdings hatte ich ihre TAL AMAL Salukis, wie sie damals noch hießen, auch schon vorher auf einer Saluki-Jahresausstellung bewundern können. Diese Züchterin aus Südfrankreich, vorher aus der Schweiz, fiel mir sofort auf, weil sie mit großer Ruhe mit ihren Hunden auf einer Ausstellung umging. Doch auch ihre Salukis waren ein Spiegelbild ihrer selbst und strahlten ebenso viel Gelassenheit wie sie aus.

Shera scheute nie Kilometer, deshalb kam sie sogar aus Südfrankreich angereist. Da sich dieser Aufwand aber lohnen sollte, brachte sie oft ihr ganzes Rudel mit. Ich kenne deshalb Shera stets umringt von ihren Hunden. Oft erschien sie auf Ausstellungen mit zehn Salukis, die sich alle diszipliniert an der Leine benahmen. Ich bewunderte, dass keiner ihrer Hunde auch nur ein Fünkchen Aggressivität untereinander oder auch zu anderen Ausstellungshunden zeigte. Ebenso bewunderte ich Sheras Geduld und Sorgfalt, weil sich die vielen Leinen nie verhedderten. Eine Züchterin par Excellenze, die mir schon wegen ihres Erscheinens auffiel und gut gefiel.

Ein paar Jahre später traf ich sie auf einem Coursinggelände in der Nähe von Belfort in Frankreich wieder. Wir lernten uns aber nicht nur beim Coursing kennen, sondern später auch noch im Hotel-Restaurant. Ich freute mich, dass Raquim und mein Gorazan sich sofort auf Anhieb verstanden und ich genoss das Gefühl, dass ich zwei schöne Grizzle-Saluki-Rüden eine Zeitlang an der Leine halten konnte. Sehr schnell hatte ich eine persönliche Beziehung zu diesem mir unbekannten jungen Hund aufgebaut. Wirklich, einen sehr netten Charakter hatte dieser Ruede, das merkte ich zugleich. Und dieser Saluki, nämlich Raquim Chalid Al Firdous, wie er vollständig hieß, gefiel mir so gut, dass ich ihn sogleich der Züchterin am liebsten abgeschwatzt hätte. Nach dieser Begebenheit verfolgte ich weiterhin Raquims Werdegang und vernahm, dass er ein bekannter Zuchtrüde wurde, der nicht nur im eigenen Zwinger seine Gene weitergeben durfte, sondern ebenso in einigen anderen Zuchtstätten. Es zeigte sich, dass er Aussehen, Wesen und Leistungsbereitschaft gut vererbte.

Raquim ist übrigens der Bruder von Daouds Mutter Rabi'a Chatun, die vor ihrem achten Lebensjahr im Zwinger Al Firdous noch einen Wurf haben sollte. Nun hoffe ich, dass mein Daoud seinem „Onkel Raquim“ alle Ehre macht.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Shera für diesen schönen und herzerfrischenden Saluki-Jungen und für das mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken.

Shera verpaart Salukis so, wie ich es auch tun würde, wenn ich Salukis züchten wollte. Die Züchterin baute sich in drei Jahrzehnten unterschiedliche Linien mit verschiedenen Zuchtpartnern auf. Sie besitzt nicht nur Hündinnen, sondern auch Rüden und hatte somit immer ein gemischtes Rudel, was viel Aufwand bedeutet. Überhaupt sind ihre Hunde ihre Kinder. Diesen Eindruck gewinnt man sofort, wenn man die Züchterin in Südfrankreich in ihrem Haus besucht. Der Besucher hat bei aller Gastfreundschaft von Shera und ihrem Mann Henri sofort das Gefühl, dass hier Salukis mit ihren Menschen wohnen. Auch das Areal, in dem sich die Hunde tummeln dürfen, ist sehr groß und deshalb für Salukis ideal. Besonders bleibt einem aber im Gedächtnis, wenn Shera mit ihrem Auto ganz schön schnell durch viele Kurven ins südfranzösische Küstengebirge hochfährt, um dann irgendwann in der „Prärie“ zu landen und ihre elf Salukis von der Leine zu lassen. Und es ist kaum zu glauben, alle Hunde kommen nach einem Pfiff (oder auch mehreren) wieder zurück! Das ist bewundernswert. Nun mit einem Saluki hatte ich das auch geschafft, doch mit so vielen ist es schon ein besonderes Erlebnis.

Nun möchte ich die Züchterin noch selbst zu Wort kommen lassen:

Shera Chuat mit Vajra Habiiba Al Firdous 2007 beim Saluki Festival in England. Richterin: Mrs. Reena Clark

Seit dem 4.5.1977 züchte ich Salukis, also dieses Jahr werden es 32 Jahre. Zwanzig Jahre lang züchtete ich unter dem Präfix TAL AMAL. Da dieser Name von der Schweiz aus nicht international geschützt war, musste ich laut FCI dann einen neuen Zuchtnamen beantragen. Ab 1997 wurde es dann AL FIRDOUS, was auf Arabisch „im Paradies“ heißt.

Mein Zuchtziel war immer gesunde, liebevolle und leistungsfähige Salukis zu züchten, die beides - Schönheit und Leistung - erfüllen. Einige davon leben als reine Familienmitglieder in ihrem neuen Zuhause. Doch auch einige meiner Salukis, die bei ihren Besitzern nun wohnen, gehen auf Ausstellungen und nehmen an Rennen sowie Coursings teil. Viele von ihnen sind und waren sehr erfolgreich. Das freut mich sehr und ich hoffe, dass ich dieses Zuchtziel „Schönheit und Leistung“ weiterhin erreichen kann.

Die Partner, die ich für meine Hündinnen auswähle, sollten ein angenehmes Wesen haben und gesund sein. CH. Titel sagen nicht viel aus; denn sie kann heute jeder erreichen, wenn man genug Zeit und Geld dafür investiert. Für mich muss der Partner stimmen, wenn ich ihn sehe und ich verfolge auch die Vorfahren des Rüden, um zu sehen, ob auch da alles o.k. war, so wie ich es mir vorstelle. Bis heute habe ich mich nur ganz selten getäuscht.

Im Februar 2009, gez. Shera Chuat

Daoud in Frankreich

Hier sind ein paar Fotos zu sehen, die Daoud noch bei der Züchterin in Frankreich zeigen. Daoud, was für ein niedliches Hündchen – einfach zum Verlieben und zum Abholen!

Daoud bei der Züchterin Shera Chuat in Südfrankreich (bis zu seinem 6,5 Lebensmonat) - Fotos: Shera Chuat


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