Meine Windhunde ... und ich

Mein erstes Windhundebuch

Veröffentlichung in "Unsere Windhunde", Magazin des DWZRV, Ausgabe September 2005

Hallo, liebe Windhundfreunde,

Einige von Ihnen kennen mich vielleicht schon; denn ich habe ab und zu mal einen Artikel über Windhunde veröffentlicht.

Zu Ehren dieser phantastischen Hunderasse habe ich auch ein Buch geschrieben. Das ist nun erschienen und heißt: "Ein Leben mit Windhunden – und anderen Tieren. Geschichten und Erfahrungen ..."

Wie es dazu kam, das möchte ich nachfolgend mal erzählen:

Es gibt bekanntlich Büchermuffel und Bücherwürmer. Ich gehöre zu der zweiten Sorte Mensch; denn ich sammle seit vielen Jahren Bücher. Ja, Bücher sind eine meiner großen Leidenschaften; denn ich lese und informiere mich gerne. Deshalb ist es eigentlich kein Wunder, dass meine Bücherei in den letzten Jahren immer mehr zu einem stattlichen Ausmaß anwuchs. Regale wurden aufgestellt, um die Bücher nach Fachgebieten geordnet unterzubringen. Bald war Umziehen und eine damit verbundene Beweglichkeit nur noch unter gehörigem Aufwand möglich.

Als langjährige Halterin von Windhunden hat sich in fünf Jahrzehnten eine ebenso große Anzahl von Windhundliteratur angesammelt. Diese Bücher betrachte ich inzwischen als Sammlung und sie wird auch heute noch liebevoll geführt. Jedes Jahr kommen Neuzugänge hinzu, wobei diese durchaus gebraucht sein dürfen. Hilfreich waren mir bei diesem Tun die neuen Möglichkeiten der Elektronik. Es wurden nämlich nicht nur Buchläden aufgesucht, sondern auch Internet-Käufe und Auktionen im Netz getätigt, um mit großer Freude, ein weiteres Windhundbuch "ergattern" zu können. Wie ein Schneekönig freute ich mich über jedes weitere Zuchtbuch, das ich irgendwo aufstöberte und meiner Sammlung zur Komplettierung hinzufügte.

Gegen Ende des vorigen Jahres inspizierte ich mal wieder meine Hundebücherei, als es der Zufall wollte, dass ein renommierter Hundebuch-Verlag anfragte, ob ich nicht an einem neuen Buchprojekt teilnehmen wollte. Und da kam mir doch wahrhaftig am Bücherregal die Idee, dieses Angebot wahr werden zu lassen. Ich gab dem Verlag meine Zusage, aber ich wollte ein Windhundbuch von einer ganz anderen Art schreiben. Ein Windhundbuch, das Geschichten enthält, gab es nämlich in meiner Bibliothek noch nicht! Es sollte ein Buch werden mit authentischen, also wahren, Geschichten über Windhunde, so dass der Leser einen persönlichen Bezug zu dieser Hunderasse erhält. Ein "Oberlehrer-Schreibstil", der Informationen und Ratschläge mit erhobenem Zeigefinder erteilt und den ich als ehemalige Pädagogin allzu gut kannte, sollte vermieden werden. In diesem Buch erhält der an Windhunden interessierte Leser dagegen Informationen über diese Hunderasse, indem er an meinen Erlebnissen gedanklich teilnimmt. Hier werden auf emotionalem Wege Kenntnisse so ganz nebenbei vermittelt, die im Gedächtnis haften bleiben.

Vielleicht wurde mir die Sammelleidenschaft schon "in die Wiege gelegt"; denn als Nachkriegskind kann man alles gebrauchen und nichts wird so schnell gedankenlos weggeworfen. Deshalb war es verhältnismäßig leicht, mein Vorhaben zu realisieren:

Ich schaltete den Computer an und rief meine Tiergeschichtensammlung auf, die ich über viele Jahre führe. Vor dreißig Jahren waren es noch Schreibmaschinenseiten, die ich irgendwann in den Computer eingab. In der folgenden Zeit mussten Dateien immer wieder bei der Neuanschaffung eines Computers übernommen werden, damit Geschichten nicht verloren gingen. Doch es kamen auch ständig neue Erlebnisse als Ergänzungen hinzu, die im Computer unter einer entsprechenden Rubrik abgespeichert wurden. Aus dieser Sammlung suchte ich einige passende Geschichten heraus, in denen meine eigenen Windhunde im Mittelpunkt standen. Doch auch Geschichten, in denen Windhunde zwar agierende Geschöpfe sind, aber nicht unmittelbar im Vordergrund stehen, sollten Verwendung finden. Es entspricht den Tatsachen, dass ich gerade durch meine Hunde und mit ihnen interessante Erlebnisse mit Tieren und Menschen hatte. Das zeichnet den Windhundliebhaber aus, dass er den Hund an seinem Leben voll und ganz teilnehmen lässt. Er nimmt ihn als Familienmitglied auf und ist bereit, sein Leben nach ihm auszurichten. Das tägliche Leben einer solchen Spezies sollte in meinem Buch gezeigt werden. Da konnte es nur die logische Folgerung sein, dass in meinem Buch, außer Windhunden, auch andere Hunderassen und Tiere zugelassen sind!

Notwendigerweise sind Hundehalter mit ihren Hunden oft unterwegs. Auf diesen Spaziergängen halten sie sich in der Natur auf und werden Zeuge zahlreicher unvergessener Naturerlebnisse. Diese Eindrücke hinterlassen natürlich ihre Spuren:

Die meisten Hundehalter sind Natur verbundene Menschen, die sich im Zeitalter der Verordnungen selbstverständlich und freiwillig Gedanken um Umwelt und Naturschutz machen. Da das gute Ansehen der Hundehalter in der Öffentlichkeit durch wenige Außenseiter gelitten hat, ist ein Hinweis auf diese Tatsache als "Image-Aufpolierer" anzusehen.

Nun wusste der Verlag also von meiner Teilnahme und einige passende Geschichten waren bereits ausgesucht. Da erfuhr ich, dass nur relativ wenige Farbfotos als Illustration des Buches verwendet werden sollten. Sicherlich war das ein Kostenfaktor. Ich entschied mich allerdings für sechzehn Farbseiten. Dann erinnerte ich mich an meine künstlerische Ausbildung und ließ "Frau Muse" mich küssen. Daraus muss wohl ein "Dauerbrenner" geworden sein; denn es entstanden in kürzester Zeit 50 Zeichnungen zum Text.

Auch ein Titel musste zum Buch gefunden werden. Der letztendliche Vorschlag dazu kam vom Verlag. "Ein Leben mit Windhunden..." sollte das Buch heißen. Ich fühle mich noch zu jung, um schon meine Memoiren zu schreiben, auch wenn ich anfangs von einigen Kindheitserlebnissen in meinem Buch erzähle. Aus diesem Grund handelt es sich eher um Lebensabschnitte, die jeweils vom Besitz eines Windhundes begrenzt wurden. Im ersten Abschnitt, nämlich in meiner Kindheit- und Jugendzeit, wuchs ich mit Hunden auf (meine Großeltern hielten Schäferhunde), doch kannte ich Windhunde (Whippets und Barsois) nur aus der Ferne der Nachbarschaft. Vielleicht war dieser Abstand aber entscheidend, dass mir diese Hunderasse als etwas ganz Besonderes im Gedächtnis haften blieb. In jungen Jahren bekam ich meinen ersten Windhund, einen Whippet. Danach zog ein Sloughi ein und heute halte ich einen Saluki-Rüden. Mit ihm befinde ich mich nun im "vierten Abschnitt" meines Lebens. Es ist einfach so, wer Tiergeschichten schreibt, erzählt auch eine Menge von sich selbst.

Nun ist es also soweit! Das Buch ist fertig und erschienen! Ob es allerdings so geworden ist, wie ich es mir anfangs vorstellte, darüber entscheiden Sie, liebe Leser. Mir hat es jedenfalls viel Freude bereitet, es zu texten und mit Fotos sowie zahlreichen Zeichnungen zu versehen.

Deshalb hoffe ich, dass Sie noch eine Lücke in Ihrem Bücherschrank finden! Sollte das nicht der Fall sein, dann verschenken Sie es einfach; denn es wäre schön, wenn unser Hobby für die Zukunft weiterhin Bestand hat. Das bedeutet, immer wieder neue Windhundliebhaber zu finden.

Sind Sie nun neugierig auf dieses Buch geworden? Dann setzen Sie sich mit mir oder dem Verlag in Verbindung.

Es grüßt Sie herzlich,
Dr. Margrit Miekeley als Autorin


Alle Texte und Bilder, sofern nicht anders gekennzeichnet, sind Copyright ©