Meine Windhunde ... und ich

Meine Patenhunde:
Dani, Callista, Gina, Reese und nun Rowdy

Während meiner Reise nach Dubai im Februar 2006, habe ich auch die jährliche „Pedigree Pet Show“ auf der Rennbahn von „Nad al Sheba“ besucht.

Ich fühlte mich zum Stand der „K9-Friends“ hingezogen, an dem viele Mitglieder ehrenamtlich tätig waren. Diese Frauen informierten mich, dass K9-Friends eine ehrenamtliche Organisation sei, die unerwünschte und ausgesetzte Hunde in Dubai und in den nördlichen Emiraten rettet. Als ich mich mit der Vorsitzenden Mrs. Jackie Ratcliffe unterhielt, lud sie mich zu einem Besuch in die Zwinger-Anlagen von Al-Barsha ein.

meine 1. Patenhündin: Dani hinter Gittern

Während der Hundeausstellung machte ich ebenso die Bekanntschaft mit einer hübschen, cremefarbenen, ehemaligen K9-Saluki-Hündin, die einer netten jungen Frau gehörte. Diese arbeitete zur Zeit in Dubai. Emma hatte offensichtlich viel Glück, und es ging ihr bei ihrem Frauchen sehr gut. Erst später erfuhr ich, dass viele Hunde, die in dieser Situation sind, ausgesetzt werden, weil ihre Besitzer das Land verlassen und die enormen Kosten scheuen, die dabei entstehen, wenn sie ihre vierbeinigen Freunde mit in ihr Heimatland nehmen.

Ein Welpe bei K9

Einige der Hunde haben Glück und finden ein neues Zuhause, aber es gibt genau so viele, die in Villen oder Wohnungen einfach in der Hoffnung zurückgelassen werden, dass sie gefunden werden, bevor ihnen Futter und Wasser ausgehen.

Ein anderer Welpe mit Betreuerin bei K9

Ein Tag bevor ich Dubai verlassen musste, entschloss ich mich, Jackie's Angebot anzunehmen. Ich nahm mir ein Taxi und machte mich zum Tierheim von Al Barsha auf. Nachdem der Taxifahrer sich oftmals verfahren hatte und er mich deshalb auf enorme Kosten brachte, weil er vorgab, den Weg nicht zu kennen, kam ich endlich an meinem Ziel an. Dort lernte ich eine nette, junge Frau kennen, die im Tierheim bei den Hunden arbeitete.

Callista, Reese und Gina kannten sich untereinanander und wurden an versch. Plätzen gefunden

Sie nahm mich in eine große Lagerhalle mit. Diese hatte 25 große Zwinger, in denen jeweils zwei bis drei Hunde untergebracht waren. Als wir die Lagerhalle betraten, begann sofort ein höllischer Lärm, weil ungefähr 75 Hunde alle auf einmal bellten, so dass ich mir zuerst am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Doch ich wusste, dass die Hunde mir nur „Guten Tag“ sagen wollten. Ich fühlte mich zu einer kleinen, hübschen Kurzhaar-Saluki-Hündin hingezogen. Sie hieß Dani und schaute mich mit traurigen, leeren Augen durch ihre Zwingertür an. Das brachte mich zum Weinen, weil ich ihr nicht helfen konnte. Ich hätte sie gerne freigelassen und mitgenommen, aber ich musste Dubai am nächsten Tag verlassen. So kam es, dass ich meine erste Patenschaft für Dani mit Dhs 300 (ung. € 60) erhielt. Diese Spende ist für einen Hund und hilft, diesen für ein Jahr zu pflegen. Die Haltung eines Hundes im Tierheim kostet den K9-Friends jedes Jahr Dhs 3.000.

Callista steht am Fenster des K9 Büro; eines Tages hat sie es verwüstet

Durch meine Patenschaft begann ich mit Judi Blyth, eine andere ehrenamtlich arbeitende Mitarbeiterin von K9, zu korrespondieren. Wir haben seitdem viele E-Mails ausgetauscht. Da sie meine Liebe für Salukis entdeckte, erzählte mir Judi von drei hübschen, cremefarbenen Salukis, die im Tierheim angekommen waren, nachdem sie in der Wüste herumgeirrt und aufgelesen wurden. Ihre Felle waren in einem verwahrlosten Zustand und sie alle hatten wunde Pfoten. Ich war so froh, dass ich diese armen Kreaturen bei K9 nicht auch noch sehen musste! Denn Tierheime sind für mich immer schon ein wahrer Horror gewesen, deshalb erwachten in mir traurige Kindheitserinnerungen. Als Kind besuchte ich vor vielen Jahren mit meiner Großmutter zusammen ein Tierheim, weil sie einen Wachhund suchte. Doch zu meiner Enttäuschung nahm sie schließlich keinen Hund mit. Wie gerne hätte ich alle traurig blicken Bewohner des Tierheims mitgenommen?

Gina wurde am Flughafen gefunden

Mein Patenhund „Dani“ fand schnell ein neues Zuhause und wurde durch „Callista“ ersetzt. Sie war der erste reinrassige Saluki, der im Tierheim ankam. Alle drei Salukis kamen übrigens innerhalb von zwölf Tagen an, so dass jeder von K9 es als komisch ansah, dass alle Salukis sehr ähnlich aussahen und Verwandte hätten sein können. Es wurde darüber nachgedacht, ob diese hübschen Hunde von ein und derselben Person ausgesetzt sein könnten, auch wenn sie an verschiedenen Orten aufgefunden wurden. Gina wurde wirklich ganz in der Nähe einer Rollbahn des „Dubai Airport“ gefunden.

Als ich die Fotos dieser Salukis sah, war ich traurig um die anderen beiden – Gina und Reese. Wie leicht ist es mein Herz zu rühren! Also entschloss ich mich, auch etwas Geld für die beiden anderen zu spenden, um damit zu helfen, dass sie für ein Jahr durchgefüttert werden konnten. Dafür erhielt ich ihre Zertifikate und ein paar schöne Fotos.

Zu meiner großen Freude fanden meine drei schönen Salukis in Dubai schnell ein gutes, neues Zuhause. Callista, meine Lieblingshündin – sie fand ich am schönsten - lebt heute in Skandinavien. Ich hoffe, dass meine Patenhunde alle ein artgerechtes, langes und glückliches Leben in ihrem neuen Zuhause führen.

Ich habe inzwischen meine Patenschaft um ein weiteres Jahr verlängert. Da es aber in dem Tierheim zum Glück nicht oft reinrassige Salukis gibt, wurde mir „Rowdy“, der nach meinem Dafürhalten ein „Saluki-Greyhound-Mischling“ ist, als Patenhund gegeben. Da es so viele ausgesetzte, unsterilisierte Hunde gibt, kommen diese Mischungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten recht häufig vor. Rowdy war ungefähr vier Monate alt, als er zusammen mit zwei anderen herumstreunenden Hunden in Al Ain aufgegriffen wurde. Sein Name passt überhaupt nicht zu seinem Charakter. Dieser hübsche, zweijährige Hund ist noch ein Teenager und in Wirklichkeit ruhig und anschmiegsam. Ich denke, Mischlinge haben – ebenso wie reinrassige Hunde - die gleichen Rechte, ein glückliches Leben zu führen. Deshalb wünsche ich meinem neuen Patenhund, dass er bald ein neues, gutes Zuhause findet. Ich halte ihm alle Daumen!

Ein schönes Kalenderbild als Erinnerung

Wenn ich Gelegenheit finde, wieder nach Dubai zu fahren, werde ich bestimmt Rowdy und meine Freunde bei den „K9 Friends“ besuchen.

Vielen Dank an alle von K9 und besonders aber an Judi für Ihre fortwährende Korrespondenz und Freundschaft. Sie sind mir alle liebe Freunde geworden und ich freue mich, inzwischen durch eine Mailing-Liste und Briefe zu ihnen zu gehören.

Auch war ich neulich sehr froh zu erfahren, dass, nachdem der Pachtvertrag abgelaufen war und der Grundstücksbesitzer einen Vertreibungsversuch vollzog, die Regierung von Dubai eingriff und ein Stück Land anbot, auf dem neue Tierheim-Einrichtungen gebaut werden können. Das ist eine großartige Neuigkeit für die vielen herrenlosen Hunde in Dubai, so dass die „K9 Friends“ nun ihre wertvolle Arbeit fortsetzen können.

K9 kann umziehen und weitermachen

Ich wünsche den „K9 Friends“ alles Gute für die Zukunft und dass sie weiterhin den vielen ausgesetzten Hunden in den Emiraten ein neues Heim beschaffen können.

Sollten Sie auch an einer Patenschaft interessiert sein oder einem Hund sogar ein neues Zuhause bieten wollen, dann schauen Sie sich bitte die Website der „K9 Friends“ an (www.k9friends.com) oder schreiben eine Mail an k9@emirates.net.ae

Oder Sie melden sich bei mir unter:

Vielen Dank!

Dr. Margrit Miekeley, im Juli 2007

 

Meine Patenhunde


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